Sonnwende an Weihnachten?
Auf dem Rückweg von einem Feldzug in Gallien besucht Kaiser Konstantin (272/285 – 337) die Kultanlage des Apollo Grannus in Grand (Vogesen, PLZ F-88350). Dort erlebt er eine Lichterscheinung, einen Sonnenhalo mit einer zur Kreuzform verzerrten Sonnenscheibe in der Mitte. Man deutet ihm das als Erscheinung des Sonnengottes Sol Invictus. Später wird er überzeugt, dass diese Erscheinung auf Christus deutet. Er lässt sich das Zeichen Christi auf eine Standarte und seinen Helm anbringen und gewinnt damit 312 die Schlacht an der Milvischen Brücke in Rom. In der Folge fördert er das Christentum, der Staat gibt enteignete Besitztümer zurück, Konstantin erlässt ein Kirchenbauprogramm und dekretiert nach einigem Hin und Her 321 den Sonntag, dies solis, als Feiertag. Konstantin beruft auch das Konzil von Nicaea (Mai bis Juli 325) ein. Aber erst um etwa 354 wird das Geburtsfest Christi endgültig auf den 24./25. Dezember festgelegt, auf das Datum, an dem die Römer das Fest des Sol Invictus (unbesiegte Sonne - sie erhebt sich nach der Sonnwende immer wieder) feierten.
Wenn Gregor XIII bei seiner Reform 1582 nicht nur 10, sondern 14 Tage ausgelassen hätte, würden wir auch heute Weihnachten am Tag der Sonnwende feiern.