Physikalische, astronomische und gesetzliche Zeitskalen
TAI = Internationale Atomzeit | Gleichmässig ablaufende Zeit, bestimmt durch Vorgänge in Atomen [ entsprechend der physikalischen Sekundendefinition ] |
TT = Terrestrische Zeit | Gleichmässig ablaufende astronomische Zeit, parallel zur TAI: TT = TAI + 32.184 s. Astronomische Ereignisse können in dieser Zeitskala (fast) beliebig vorausberechnet werden. |
UT1 = Weltzeit | Mittlere Ortszeit für Greenwich (geographische Länge = 0°). Durch die Erdrotation definierte Zeit, kann erst im Nachhinein durch Beobachtung exakt bestimmt werden. |
UTC = Koordinierte Weltzeit (Basis der gesetzlichen Zeiten) |
Näherung an die UT1, unterscheidet sich von dieser um weniger als 1 s. Grundlage ist aber die TAI, bei der nach Bedarf "Schaltsekunden" eingefügt oder weggelassen werden. |
MEZ = Mitteleuropäische Zeit | Zonenzeit, MEZ = UTC + 1h |
MESZ = Mitteleuropäische Sommerzeit | entspricht der Osteuropäischen Zonenzeit, MESZ = MEZ + 1h = UTC + 2h |
Die exakten Zeiten der astronomischen Ereignisse in der TT-Skala müssen für den Beobachter in "bürgerliche" Zeiten, also in die UTC-Skala und anschliessend in die betreffende Zonenzeit umgerechnet werden. Für die Angaben im Sternenhimmel 2018 wurde diese Zeitkorrektur zu 69 Sekunden angenommen. So sind die Planetenkoordinaten, die für 0h UT angegeben werden, eigentlich für den TT-Zeitpunkt 00:01:09 Uhr gerechnet worden.
Das Internationale Büro für die Erdrotationsdaten (iers.org) publziert für 2018 folgende extrapolierte Zeitdifferenzen:
1. Dezember 2017 | 68.94 s |
1. Januar 2018 | 68.97 s |
1. Februar | 69.00 s |
1. März | 69.03 s |
1. April | 69.07 s |
1. Mai | 69.11 s |
1. Juni | 69.15 s |
1. Juli | 69.16 s |
1. August | 69.17 s |
1. September | 69.19 s |
1. Oktober | 69.22 s |
1. November | 69.25 s |
1. Dezember | 69.29 s |
Mit den 69 Sekunden sind wir offenbar gut gelandet - und werden auch für 2019 mit diesem Wert rechnen.
Die Unterschiede sind für den Amateur wohl bedeutungslos, sie zeigen sich allenfalls bei Sternbedeckungen durch den Mond, wenn etwa ein Stern am dunklen Mondrand plötzlich verschwindet.